vr 22. April 2025
Eine der Besonderheiten des Welt-Kindertheater-Festes (WKT) ist, dass ein Großteil der teilnehmenden Kinder bei Gastfamilien in Lingen untergebracht werden. So wird es auch in diesem Jahr während des Festivals vom 27. Juni bis zum 4. Juli sein. Eine spannende Frage für potentielle Gastfamilien ist dabei natürlich, was damit auf sie zukommt. Mögen die Gastkinder das Essen? Muss ich mir frei nehmen? Welchen Aufwand bedeutet das insgesamt für uns? Wie ist das mit der Verständigung, wenn das Schul-Japanisch doch etwas eingerostet ist? Auf der anderen Seite steht selbstverständlich das Positive für die gastgebenden Familien. Das Wertvollste was man als Familie mitnehmen kann, sind laut ehemaliger Gastmutter Petra Brümmer die Einblicke in andere Kulturen und viele schöne Momente und Erfahrungen.
Dass man sich nicht zu viele Sorgen und Gedanken machen sollte, ist sich Petra Brümmer aus Altenlingen sicher. Schon zweimal hat Familie Brümmer-Fritsch Gastkinder bei sich aufgenommen. 2014 waren dänische und 2018 ukrainische Kinder bei ihnen. Natürlich waren sie, wie Petra Brümmer im Gespräch betonte, total gespannt, was da auf sie zu kommt. Zusammen mit weiteren Eltern hatten sie 2014 die dänische „Delegation“ übernommen und sich untereinander abgesprochen. Extra Urlaub genommen hatten sie nicht, da es mitunter schon früh für die Kinder auf dem Festivalgelände und bei Proben anfing. Somit ließ sich die Gastelternrolle mit dem normalen Alltag gut vereinbaren. Im Wesentlichen galt es die Fahrten zu organisieren und die Kinder an einigen Abenden zu beköstigen. „Ein Tipp: Pfannkuchen geht immer! Das ist länderübergreifend“, so Petra Brümmers Ratschlag für alle Gasteltern in diesem Jahr. Mit den ukrainischen Kindern sind Brümmer-Fritschs auch mal zum Stöbern in einen Laden mit osteuropäischen Spezialitäten gegangen, schließlich wollte man ja, dass sich die Gäste wohlfühlen. Ein größerer finanzieller Aufwand war es laut der Familie nicht, zumal sie es gewohnt sind, dass bei ihnen auch immer mal wieder Gäste mit am Tisch sitzen.
„Natürlich war man dann auch bei den Aufführungen „seines“ Landes mit dabei und drückte die Daumen, dass auch alles gelingt. Wenn es Fragen gab, standen seitens des Organisationsteams des Festivals immer Ansprechpersonen bereit. Nur einmal wurde es etwas aufregender: Liebeskummer machte sich am Rande eines Disco-Abends breit und jemand vergaß im Überschwang der Gefühle die vereinbarte Abholzeit. Auch gab es im Gespräch mal Vokabeln, wo jeder ein großes Fragezeichen im Kopf hatte: Was meint der jetzt? Aber mit Händen und Füßen kann man die täglichen Dinge die es zu besprechen gilt bewältigen. Mit Beispielen, oder Erklärungen was man meint und anhand von Dingen. So hat es eigentlich immer funktioniert“, zieht Petra Brümmer ein positives Fazit.
Nach den positiven Erfahrungen in 2014, war die Familie auch in 2018, dem bislang letzten WKT mit dabei. In diesem Jahr möchte Petra Brümmer das Festival als Helferin unterstützen. „Es war schon schön auch ein Kind in dem Alter zu haben. Da gibt es dann auch viel mehr Brücken“, begründet die Lingenerin ihre Entscheidung.
Zurzeit sucht das WKT-Organisationsteam noch weitere Gastfamilien, aber freiwillige Helferinnen und Helfer. Unter Telefon 0591 9166312 oder der E-Mail-Adresse sommer@weltkindertheaterfest.de kann man sich informieren und anmelden.
Theaterpädagogisches Zentrum
der Emsländischen Landschaft e.V.
Universitätsplatz 5-6
49808 Lingen (Ems)